Wir haben es geschafft.
Nach einigem Hin und Her sind wir' Bolsenesi'.
Yippiehhh!
Es hat doch etwas länger gedauert, denn die eigens für den Kontrollbesuch abgestellte Polizistin hatte unser Haus nicht gefunden.
Nach einer Woche suchten wir schließlich die hiesige Polizeistelle (vigili urbani) auf, die durch eine ordentlich angelegete Grünfläche mit dem Rathaus verbunden ist.
Im Büro des 'obersten vigile' sehen wir einen stattlichen Herrn mit weißer Haarmähne hinter seinem Schreibtisch sitzen. Seine Haut ist gebräunt und an seinen Händen prangt ein goldener Siegelring mit dem Wappen eines Adlers, den mein Mann sofort erkennt.
Es ist das Symbol eines ihm verhassten Fußballvereins .
Auf dem hellen Natursteinboden, unweit von meinen Füßen, liegen zusammengeknüllte Blätter und ich frage mich, ob es schicklich ist, sie aufzuheben oder ob ich es aus Datenschutzgründen lieber lassen sollte.
Ich entscheide mich für Letzteres.
Nachdem M. ihm kurz unser Anliegen vorgetragen hat, schnellt sein gebräunter Zeigefinger in die Luft.
Er greift zu seinem Iphone und wählt eine Nummer, die offensichtlich nicht erreichbar ist. Kein Wunder, es ist dreizehn Uhr und die meisten Leute sitzen vor ihrer Pasta.
An seinem Handgelenk klimpern Silberkettchen, als er sich mit der typisch italienischen Geste von jeglicher Schuld befreit (Unterarme und Handflächen in schneller
Geschwindigket schwingendnach oben drehen)
Er wisse, dass seine Kollegin unsere Adresse aufgesucht, jedoch das Haus nicht gefunden habe. Sie hätte dann ein paar Mal gehupt und sei schließlich unverrichteter
Dinge wieder abgefahren.
???
Ohne meinen Mann anzusehen, weiß ich dass unsere Gedanken 'symbiotisch ticken'.
Ich unterdrücke ein Lachen.
Wäre ich in Berlin nach jedem Hupen aus der Wohnung gelaufen, hätte ich keine gebraucht.
Das sage ich ihm aber nicht, sondern überlasse M. das Gespräch.
Nach einigem Hin und Her treten wir mit dem ersehnten Stück Papier, dass unseren Aufenthalt in Bolsena legalisiert, auf die Straße.
Yippiehhh!
Wir hatten kurz überlegt hupend wegzufahren, unterlassen es dann aber doch.
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